Lösbare und unlösbare Konflikte von Elternpaaren
In jeder Partnerschaft gibt es Konflikte. In jeder! (Wenngleich sich die Überzeugung hartnäckig hält, dass eine glückliche Beziehung konfliktfrei sei.) Und in der Gesamtheit aller Konflikte gibt es einige, die wir einfach nicht zur Zufriedenheit aller Familienmitglieder gelöst kriegen. Das sind die sogenannten "unlösbaren Konflikte" eines Paares.
Wenn beispielsweise Lina dauerhaft eine große Priorität auf ihr Berufsleben legen möchte, während ihr Mann Tarek sich mehr Zeit als Familie wünscht.
Oder wenn Olaf seine Standpunkte gegenüber den Kindern bewusst laut formuliert - lauter als seiner Freundin Maren lieb ist.
Oder wenn Mark am Abend alleine am besten entspannen kann - anders als seine Partnerin Michelle, die immer gerne jemanden in ihrer Nähe hat.
Man weiß irgendwie, dass beides nicht zusammengeht - zumindest nicht zum gleichen Zeitpunkt. Fachsprachlich nennt man die Fähigkeit, Unterschiede auszuhalten "Ambiguitätsstoleranz".
Paare streiten aber nicht immer um Dinge, die sich kaum verändern lassen wie Persönlichkeitsmerkmale oder (Bindungs-) Bedürfnisse.
Manchmal kreisen wir in einem hitzigen Streit um ein Problem, das sich vielleicht mit einem kühlen Kopf und einem grundlegenden Gefühl der Verbundenheit ganz einfach lösen ließe.
Wie ein psychologisches Kinderbuch über Streit Paaren helfen kann
In meinem psychologischen Kinderbuch "Mona und die magische Gefühlsleiter - Emotionsregulation und körperliche Regulation zauberhaft erklärt" geht es um die bemerkenswerten körperlichen Kräfte, mit denen Kinder und Erwachsene Herauforderungen bewältigen - zum Beispiel bei Streit in der Familie.
Wie alle Ansätze aus meinen psychologischen Kinderbüchern, habe ich die Metaphern und Übungen nicht nur für Kinder entwickelt. Auch Elternpaare können davon profitieren, das Konzept der magischen Leiter kennenzulernen.
Manchmal lernen Paare regelrecht eine neue Sprache: die "Zauberleiter-Sprache".
Körperorientierte Kommunikation während und nach dem Streit
In den Bildern unten findet ihr Beispielsätze in "Zauberleiter-Sprache", die während und nach einem Streit für Paare hilfreich sein können.
Es geht aus meiner Sicht in der Kommunikation als Paar weniger darum, welche Sätze oder Wörter wir benutzen sollten, wie man Ich-Botschaften "richtig" formuliert oder wie das Gehörte treffend zusammengefasst werden kann. Vielmehr geht es darum, eigene körperliche und emotionale Zustände wahrnehmen und mitteilen zu können.
Dabei darf jede Partnerin und jeder Partner seine ganz eigenen Worten finden. Worum es geht ist das Prinzip: mitkriegen, was ins uns gerade los ist und mitkriegen, wenn es mit Verbindung, Kommunikation und Kreativität für uns gerade nicht mehr so recht hinhaut -
Zustände anerkennen und Verantwortung für die eigene Befindlichkeit übernehmen.
Übung macht Kletterkünstler*innen - ob mit oder ohne Paartherapie (online)
Die Beispiele zeigen ein hohes Übungslevel, d.h. sie werden so oder so ähnlich von Paaren formuliert, die geübt in diesen Dingen sind. Manche Paare üben für sich alleine, andere nutzen die Unterstützung im Rahmen einer (Online-) Paartherapie.
So oder so: Übung macht hier den Meister und die Meisterin - oder vielmehr Kletterkünstler*in!
Und was die Kinder betrifft: einerseits verfügen Kinder von Geburt an über Fähigkeiten zur Selbstregulation und andererseits entwickeln sie diese Fähigkeiten eine ganze Kindheit lang weiter. Im besten Fall zeigen ihnen die Großen immer wieder wie das geht: Selbstregulation und Co-Regulation. Die Partnerschaft ist ein wunderbares Übungsfeld.
Liebe Paare, viel Freude mit der magischen Leiter!
Mona und die magische Gefühlsleiter
Emotionsregulation und körperliche Regulation zauberhaft erklärt
Julia Schneider / Marlene Monzel
Familie kann manchmal anstrengend sein. Vor allem wenn Mona bei einem Streit wütend wird, Mama schimpft und Mona sich danach am liebsten verkriechen will ... Gut, dass Mona Onkel Merlin hat! Der erklärt Mona mit einfühlsamen Metaphern und einer "Gefühlsleiter", was bei einem Streit in ihr vorgeht und wie sie sich selbst beruhigen kann. Die bildhafte Darstellung innerer Vorgänge in der Geschichte hilft den Kindern, sich selbst besser zu spüren und zu verstehen. Spielerisch werden Stressreaktionen wie Kampf, Flucht, Erstarrung erklärt. Mitmachseiten animieren zum Ausprobieren. Für Erwachsene gibt es umfangreiches Online-Material mit psychologischem Hintergrundwissen zu den Themen Streitkultur und Selbstregulation. Die liebevollen Aquarelle wimmeln vor Details und machen immer wieder Lust, das Buch in die Hand zu nehmen.
Erhätlich: "Mona und die magische Gefühlsleiter" kann über den Ernst Reinhardt Verlag bestellt werden oder überall, wo es Bücher gibt.
Dies ist das Blog des Halthafens.
Meine Texte ergeben sich aus der Beschäftigung mit psychologischer und systemischer Literatur und Forschung, meinen Erfahrungen in der Paartherapie mit Eltern in meiner Praxis in Darmstadt und der Paarberatung und Paartherapie online sowie aus meinem Leben als Mama von zwei Kindern. Aus meiner Arbeit heraus entwickele ich außerdem psychologische Kinderbücher. Wenn du über neue Texte informiert werden magst, folge mir gerne auf Instagram oder trage dich gern für meinen Newsletter ein.